Jeder, der schon ein wenig länger Volleyball spielt, der kennt folgende Situation: Ein Gegner, den man völlig unterschätzt, ein Gegner, der unterlegen erscheint, ein Gegner, der mit unorthodoxen Methoden zu Werke geht, ein Gegner schlussendlich, gegen den man am Ende verliert und überhaupt nicht verstehen kann, warum. All das ist NICHT passiert, weil die U18-Mädels es gar nicht so weit kommen ließen. Sie spielten derart konzentriert und motiviert, dass sie den Gegnern überhaupt keine Chance ließen. Das war auch notwendig, denn man durfte kein einziges Spiel verlieren, wollte man sich die Chance offenhalten, sich für die Südbayerische zu qualifizieren.
Gespielt wurde beim Qualifikationsturnier mit insgesamt vier Teams in der 3-fach-Turnhalle in Buchloe - jeweils parallel auf zwei Feldern. Möglich machte dies in erster Linie die Unterstützung aus den eigenen Reihen, die das Schiedsgericht hauptsächlich stellten.
Um 11.00 Uhr stand für die Lechrain Volleys das erste Spiel gegen den TSV 1862 Neuburg an. Diesen Gegner kannte man noch vom Vorbereitungsturnier Anfang Oktober gut und wurde damals zwar mit 2:0 geschlagen, aber durchaus mit hohem Nervositätscharakter, fehlender Abstimmung auf dem Feld und ohne rechte Motivation. Ganz anders dieses Mal. Auch wenn man um die Schwächen des Gegners wusste, konzentriert man sich auf das eigene Spiel. Von außen wurde permanent kräftig Stimmung gemacht. Schnell ging man dank druckvoller Aufschläge hoch in Führung. Nur selten landeten die eigenen Aufschläge nicht im gegnerischen Feld. Nach nur 17 Minuten stand es 25:17 für die Lechrain-Mädels. Noch kürzer dauerte es im zweiten Satz. Hier benötigte die U18 lediglich 15 Minuten, bis es am Ende 25:10 stand.
Im zweiten Spiel forderte der altbekannte Gegner FSV Eching die LRV-Mädels heraus. Trainer Stefan Huber nutzte die Möglichkeit und veränderte die Mannschaft an insgesamt drei Positionen. Die Mädels erledigten die Aufgabe mit Bravour: "Danke-Bälle" wurden sauber nach vorne geschoben und Angriffsbälle eindrucksvoll verwertet.
Stefan Huber war äußerst zufrieden mit dieser Leistung, da die Spielerinnen die im Training gezeigten Leistungen im Spiel voll abrufen konnten. Das Spiel dauerte ebenfalls nur 30 Minuten (25:11 / 25:16).
Das dritte Spiel gegen den TSV Vaterstetten war ein echtes Endspiel, da auch diese Mannschaft aus dem Münchner Südosten bis dato alle Spiele souverän gewonnen hatte. Für die Lechrain-Mädels war dies offensichtlich ein Ansporn noch konzentrierter als ohnehin schon zu Werke zu gehen. Zwar gelang es den Vaterstettenern im ersten Satz noch 18 Punkte zu erzielen. Aber im zweiten Satz machte die LRV kurzen Prozess und deklassierten den Gegner mit 25:7. Nach dieser eindrucksvollen Demonstration fiel auch der Siegesjubel entsprechend groß aus.
Als Nächstes warten nun im Relegationsturnier um den Einzug zu den Südbayerischen Meisterschaften die beiden anderen Gegner TSV Eiselfing und der SV Esting aus der Oberbayerischen Meisterschaft auf die Lechrain Volleys. Eiselfing bestritt in der Qualifikationsrunde lediglich ein Spiel gegen den TV Planegg Krailling, das sie deutlich mit 3:0 (25:13 / 25:12 / 25:8) gewannen. Die beiden anderen Mannschaften traten nicht an. Der SV Esting verlor zwei Spiele - gegen den SV Lohhof (13:25 / 14:25) und den TV Lenggries (27:29 / 9:25) mit jeweils 2:0. Der MTV Rosenheim trat nicht an. Nur der Erste dieses Relegationsturniers kommt weiter. Der Termin steht noch nicht fest. Dort werden sich die LRV-Mädels abermals steigern müssen, wollen sie ihr Ziel schaffen. Wir sind gespannt auf diesen "big moment" ...
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