Ohne drei, kann beim Schafkopfen wie beim Volleyball eine Kampfansage sein. Schafft man es trotzdem ohne die höchsten Trümpfe, ist der Lohn ungleich höher. Auch wenn man ohne die höchsten drei Ober spielt, kann ein Sieg gelingen, wenn man als Ausgleich dafür viele Trümpfe auf seiner Seite hat und auch keine Fehlfarben hat bzw., auf Volleyball bezogen keine weiteren eigenen Schwächen zeigt. Ist dies nicht der Fall, dann verliert man gnadenlos. Für die Lechrain Volleys-Mädels hieß das, dass gleich drei starke Spielerinnen verletzungs- bzw. krankheitsbedingt fehlten und kompensiert werden sollten.
In der Vorrunde trafen die Lechrainerinnen zunächst auf den TSV Turnerbund München. Ähnlich wie schon in den Bezirksliga dominierten bei den LRV-Mädels Probleme in der Annahme. Gegen die scharf geschlagenen Sprungaufschläge fanden sie ebenso wenig ein Rezept wie für die Gestaltung eines erfolgreichen eigenen Angriff. Es glich beinahe einem Deja Vu zu den Oberbayerischen Meisterschaften vor einem Jahr. Es wiederholten sich exakt die Fehler, an deren Behebung Coach Stefan Huber im Training intensiv arbeitete. So ging das erste Spiel sang- und klanglos mit 14:25 und 17:25 verloren.
Das zweite Spiel begann so, wie das erste endete – mit wenig Selbstvertrauen, wenig Eigenmotivation und fehlendem Kampfgeist. Dementsprechend wurde der erste Satz mit 8:25 gegen den TV Lenggries abgegeben. Satte 11 verschlagene Aufschläge (!!!) leisteten sich die Lechrain Volleys. Fast die Hälfte der Punkte, die Lenggries erzielte, schenkten ihnen damit die LRV-Mädels. Ohne Aussicht auf Erfolg wurden ein ums andere Mal Angriffsschläge mit Karacho ins Netz gedonnert. Anders der zweite Satz! Huber erinnerte die Mädels daran, was sie eigentlich schon alles können und lediglich abrufen müssten. Zudem appellierte er an ihre kämpferische Einstellung und daran, dass sie selbst es sein müssen, die Stimmung auf dem Feld machen müssten und nicht nur der Trainer und die Auswechselspieler. Auf einmal funktionierten die Aufschläge, die Abwehr holte jeden Ball und der eigene Angriff setzte die Lenggrieserinnen unter Druck. Schnell führte man im zweiten Satz mit 20:8 und gewann dann mit 25:19. Es wäre mehr drin gewesen im dritten Satz, jedoch verlor man nach diesem überzeugendem Auftritt den entscheidenden Satz mit 8:15.
Das letzte Spiel der Vorrunde gegen die SV Heimstetten musste man unbedingt gewinnen, wollte man sich die Chance auf ein Weiterkommen erhalten. Eigentlich eine klare Sache auf dem Papier. Huber war jedoch nach den eigenen Spielen und dem Auftreten des Gegners bereits vor Spielgewinn gewarnt. „Unterschätze niemals deinen Gegner, auch wenn er unterlegen erscheint“, so Huber. Der erste Satz lief völlig aus dem Ruder. Hoch über´s Netz gespielte Bälle fielen einfach ohne Gegenwehr, ohne jegliche Reaktion auf den Boden. Unverständlich. Die Spielerinnen sprachen nicht miteinander, wer welchen Ball nimmt, so wie es Huber immer wieder im Training fordert. Eigene Angriffe wurden genauso, wie es der Gegner machte, viel zu hoch und ungefährlich über´s Netz gespielt. Heimstetten dagegen machte all das richtig, was die Lechrainerinnen nicht schafften.
Der zweite Tag wurde dann etwas besser. Coach Tim Bressau gab alles, um das Team auf den zweiten Tag optimal einzustellen. Mit nur einer Auswechselspielerin war die Belastung sehr hoch und bot wenig Möglichkeiten taktisch auf den Gegner zu agieren und zu reagieren. Gegen SV Inning verlor man zwar zunächst mit 18:25 und 19:25. Gegen den TSV Bad Endorf gewann man dann endlich das erste Spiel im Turnier mit 25:23 und 25:22. Im Spiel um Platz 13 traf man dann auf einen alten Bekannten, den TSV Unterhaching, gegen den die Mädels in der Bezirksliga einmal gewannen und einmal verloren, und gewann mit 25:17 und 25:20.
Die gesteckten Ziele von Trainer Huber, sich zumindest unter den besten Acht zu platzieren, vielleicht sogar für die Südbayerische Meisterschaft als eines von sechs Teams zu qualifizieren, wurden mit dem letzten Vorrundenplatz komplett verfehlt. Sicher, man konnte leider nicht in Bestbesetzung antreten, aber mit einer „Jetzt erst recht“-Einstellung hätten sich die Mädels einerseits motivierter präsentieren können und andererseits erfolgreicher spielen können. Das eine hängt halt mit dem anderen zusammen. So bleibt der 13. Platz, der am Ende etwas versöhnlich stimmte.
Mannschaftsführerin Marlene Schmalz versuchte alles, um ihr Team zum Sieg zu führen,
Mit wuchtigen Schmetterschlägen überwand sie den gegnerischen Block von Tunrerbund.
Mira Mergler gab alles - beim Angriff ...
... wie beim Block
U14 (II) fährt zwei Siege in München ein
Mannschaftsführerin der Zweiten: Sophia Wenzlik beim gekonnt praktizierten Baggern
Besser machte es die zweite Mannschaft der U14, die zwei Klassen niedriger spielt. Diese fuhren nach Neuperlach, um dort an einem Qualifikationsturnier aller Kreisligisten teilzunehmen. Dort trafen sie auf den TSV Unterhaching 3, den SC Schwabing und auf den Gautinger SC. Ihr erstes Spiel gegen den Gautinger SC verlief weitgehend gut. Unter der Leitung von Trainerin Emilia Dengler sollte es ein guter Spieltag werden.
Den ersten Satz verloren die Mädels mit 18:25. Wie so oft schon in der Liga unterlagen die Mädels trotz technischer Überlegenheit. Im zweiten und dritten Satz zeigten sie dann aber ihr ganzes Können und gewannen 25:21 und 15:11. Das zweite Spiel gegen den SC Schwabing gewannen sie ebenfalls – nämlich souverän mit 2:0 (25:19 / 25:15). Zum Schluss trafen sie auf die Unterhachinger Mannschaft. Im ersten und zweiten Satz lieferten sich die Mädels ein Kopf an Kopf Rennen, so dass es zu einem dritten Satz kam. Diesen verloren die Lechrain Volleys leider knapp mit 15:13.
Für beide Mannschaften geht es am 10. März weiter. Dort finden dann die Ranking-Turniere statt, die darüber entscheiden, in welcher Liga die Teams in der nächsten Saison spielen.
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